Seitdem in den 90er Jahren die ersten Pokémon Karten herausgebracht wurden, hat sich eine große Fangemeinde entwickelt. Auch an den Schulen sind die Sammelkarten, mit denen sich spannende Spiele spielen lassen, äußerst beliebt. Viele Eltern sehen das Thema jedoch kritisch, denn sie sehen vor allem die Ablenkung von anderen Tätigkeiten, während die Kinder sich mit ihren Pokémon Karten beschäftigen. Auch der Kostenfaktor ist nicht zu unterschätzen.
Bei genauerem Hinsehen bringen Pokémon Karten jedoch einige großartige pädagogische Vorteile mit sich. Wir haben uns mit diesen positiven Aspekten ausgiebig beschäftigt und zeigen in unserem Artikel, warum Eltern sich entspannt zurücklehnen können und sich freuen dürfen, dass die Entwicklung Ihres Kindes von der Auseinandersetzung mit dem Sammelkartenspiel profitiert.
Sammeln, tauschen, spielen
Die Aktivitäten rund um die faszinierenden Pokémon Karten sind äußerst vielseitig. Ein zentraler Aspekt ist dabei das Sammeln. Für das Spiel wird dann aus den eigenen Karten ein Set zusammengestellt, mit dem der Spieler gegen andere Spieler antritt. Dabei werden strategische Fähigkeiten gefördert. Wer in das Abenteuer des Spiels rund um die Pokemon Karten einsteigen möchte, kann sich eine sogenannte Top Trainer Box kaufen. Diese enthält die wichtigsten Pokémon für einen reibungslosen Start. Anschließend ist es dann üblich, sich regelmäßig weitere Karten zu kaufen oder sich diese schenken zu lassen. Sehr wichtig für die meisten der Pokémon-Fans sind zudem die Tauschaktivitäten: Auf dem Schulhof und in der Freizeit findet zwischen Kindern und Jugendlichen ein regelrechter Pokémon Karten Handel statt, bei dem die Beteiligten versuchen, ihre Sammlungen zu vervollständigen und sich Karten zu ertauschen, die ihnen noch fehlen.
Die Auseinandersetzung mit den Pokémon Karten schult verschiedene Fähigkeiten
Das Sammeln von Pokémon Karten und das Spielen damit fördert viele wichtige Kompetenzbereiche. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Karten werden unter anderem die folgenden Fähigkeiten gestärkt:
- Strategisches Denken
- Lesekompetenz
- Rechnen
- Gedächtnis
- Kommunikation
- Aufmerksamkeit
- Organisationsfähigkeit
- Frustrationstoleranz
Diese Kompetenzen sind nicht nur für das Spiel selbst von Vorteil, sondern auch sowohl in der Schule als auch im täglichen Leben besonders wertvoll.
Warum Pokémon Karten im Schulalltag manchmal kritisch gesehen werden
Nicht bei allen Lehrern, Eltern und anderen Erwachsenen sorgen die Pokémon Karten für Begeisterung. Im Schulalltag sind immer wieder Probleme rund um das Spiel zu beobachten, da wertvolle Kartensammlungen Begehrlichkeiten wecken. In manchen Schulen ist es diesbezüglich leider wiederholt zu Diebstahl gekommen. Immer wieder entstehen auch Konflikte zwischen Schülern, wenn sich jemand betrogen fühlt, weil er den Wert seiner Pokémon Karten falsch eingeschätzt hat und beim Tauschen ausgenutzt wurde. Auch der finanzielle Aspekt sorgt für Druck, denn viele Schüler betrachten Anzeigen in Magazinen oder die Auslage im Laden mit Sehnsucht, weil sie sich beispielsweise neu erschienene Booster Packs oder andere Boxen nicht leisten können.
Trotzdem ist ein komplettes Verbot der Pokémon Karten nicht ratsam, denn sie sind für viele Schüler eine Leidenschaft, aus der sie Motivation schöpfen. Es ist daher besser, eventuell auftretende Konflikte und Probleme zu begleiten und die Interessen der Schüler zu sehen, statt sie zu unterdrücken. Insbesondere in der Nachmittagsbetreuung ist es aber auch sinnvoll, „Pokémon-freie“ Zeiten einzuführen, in denen anderen gemeinsamen Aktivitäten nachgegangen wird. So wird vermieden, dass sich die Fans des Spiels zu sehr von anderen Schülern mit anderen Interessen abschotten.