Land genehmigt 25 weitere Ganztagsschulen in Niedersachsen
Niedersachsen kommt seinem Ziel, Ganztagsschulland zu werden, immer näher: Zum nächsten Schuljahr 2022/23 hat das Land 25 neue Ganztagsschulen genehmigt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf rund 1900 öffentliche Ganztagsschulen – das sind rund 74 Prozent aller allgemein bildenden Schulen.
„Wir wissen, wie wichtig eine ganzheitliche Förderung und Betreuung auch über die Stundentafel hinaus für viele Kinder ist“, erklärt dazu Kultusminister Grant Hendrik Tonne und fügt an: „In guten Ganztagsschulen können wir Schülerinnen und Schüler besser fördern und fordern, erhöhen die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen und unterstützen zugleich Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Ausbau hochwertiger Ganztagsangebote ist daher seit Jahren ein Schwerpunkt im niedersächsischen Gesamtplan für gute Bildung. Mit den jetzt neu hinzukommenden Ganztagsschulen kommen wir dem Ziel, Niedersachsen zu einem Ganztagsschulland zu machen, wieder ein ordentliches Stück näher. Das ist gut und ich danke den Schulen sowie Schulträgern für ihr Engagement und appelliere an alle Schulen und Träger, das Ganztagsangebot weiter auszubauen.“
Nahezu alle neuen Ganztagsschulen sind Grundschulen, mit dem Gymnasium Salzhausen ist eine weiterführende Schule dabei. 24 der 25 Neuzugänge werden gemäß Antrag ein offenes Ganztagsangebot vorhalten, eine Schule ein teilgebundenes. Zwei weitere Schulen ändern zudem ihre Organisationsform und bieten künftig statt eines teilgebundenen ein offenes Ganztagsangebot an. Auch hierfür muss das Land eine Genehmigung erteilen.
Mit dem erweiterten Ganztagsangebot steigt auch der Bedarf an zusätzlichem Personal. Dieser wird teilweise durch zusätzlich zugewiesene Lehrkräftestunden gedeckt und teilweise kapitalisiert. Bei einer Kapitalisierung können die Schulen bzw. Träger eigenverantwortlich Pädagogen und außerschulische Partner bei der Umsetzung ihres Ganztagsangebotes hinzuziehen. Nach bisherigen Schätzungen werden für die 25 neuen Ganztagsschulen etwa 680 Stunden bzw. 24 Vollzeiteinheiten benötigt. Der tatsächliche Bedarf hängt allerdings davon ab, wie viele Schülerinnen und Schüler das jeweilige Angebot nutzen werden. Insgesamt ist der Zusatzbedarf für die ganztägige Betreuung in den zurückliegenden Jahren deutlich auf rund 91.000 Stunden angestiegen. Das ist ein Zuwachs von gut einem Drittel (36%) bezogen auf 2014 (rund 67.250 Stunden Zusatzbedarf Ganztag).
Der Ausbau der Ganztagsschulen ist bundesweit eine der großen Reformen des deutschen Schulwesens, Niedersachsen ist hier weit vorangeschritten. Ganztagsschulen finden sich in allen Regionen und in allen Schulformen wieder. Die Schulen wählen zwischen offener, teilgebundener und voll gebundener Organisation des Ganztags. Die Mehrzahl bietet zurzeit ein offenes Angebot, für das sich Schülerinnen und Schüler bzw. ihre Erziehungsberechtigten frei entscheiden können. An voll gebundenen und teilgebundenen Ganztagsschulen ist das Angebot durchgehend oder an bestimmten Tagen verbindlich. Mit dem Ausbau der Ganztagsinfrastruktur soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine größere Bildungsgerechtigkeit erreicht werden.
Quelle Pressemeldung von Niedersächsisches Kultusministerium