Der erste Lebenslauf nach dem Schulabschluss ist verständlicherweise oft eine Herausforderung. Viele junge Bewerber fragen sich: „Was soll ich denn überhaupt schreiben, wenn ich noch keine Berufserfahrung habe?“ Doch auch ohne langjährige Praxiserfahrung lässt sich ein überzeugender Lebenslauf gestalten – wenn klar ist, worauf es ankommt.
Ein gut strukturierter Lebenslauf ist das Aushängeschild jeder Bewerbung. Er gibt Personalern einen schnellen Überblick über Qualifikationen, Fähigkeiten und Motivation. Und gerade für Schulabgänger ist es wichtig, sich von anderen Bewerbern abzuheben.
Warum der Lebenslauf so wichtig ist
Der Lebenslauf ist das zentrale Dokument jeder Bewerbung. Zusammen mit dem Anschreiben entscheidet er in der Regel darüber, ob die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erfolgt oder ob die Bewerbung direkt auf dem Absagestapel landet. Bei der ersten Bewerbung gibt es noch kein berufliches Profil, deshalb müssen Schulbildung, Praktika und persönliche Stärken von Anfang an überzeugen.
Ein guter Lebenslauf:
- Vermittelt einen professionellen Eindruck: Form und Inhalt zeigen, dass die Bewerbung sorgfältig und durchdacht erstellt wurde.
- Hebt relevante Fähigkeiten hervor: Auch ohne Berufserfahrung lassen sich Soft Skills einbringen.
- Strukturiert die Laufbahn: Der Lebenslauf gibt Recruitern eine klare und nachvollziehbare Chronologie der bisherigen Entwicklung.
Der richtige Aufbau: Was gehört in den Lebenslauf?
Ein Lebenslauf sollte in jedem Fall übersichtlich und klar gegliedert beziehungsweise strukturiert sein. Für Berufseinsteiger empfiehlt sich dementsprechend eine chronologische Darstellung (beginnend mit den neuesten Daten). Die wichtigsten Abschnitte sind:
1. Persönliche Daten
- Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail
- Geburtsdatum und -ort (optional, aber oft erwartet)
- Link zur persönlichen Website oder zu einem Job-Netzwerk wie LinkedIn oder Xing (falls vorhanden)
2. Schulbildung
- Name der Schule, besuchte Jahre, Abschluss (zum Beispiel Abitur oder Realschulabschluss)
- Besondere Leistungen (Leistungskurse, Projektgruppen, Auszeichnungen etc.)
3. Praktika und Nebenjobs
- Falls vorhanden: Praktika, Ferienjobs und Nebenjobs
- Aufgaben und erlernte Fähigkeiten kurz beschreiben
4. Kenntnisse und Fähigkeiten
- Fremdsprachen (Englisch, Französisch etc. mit Niveauangabe)
- IT-Kenntnisse (Office, Programmiersprachen, Grafiksoftware usw.)
- Soft Skills (Teamfähigkeit, Organisationstalent und Kommunikation)
5. Interessen und Ehrenamt
- Hobbys, die für den Job relevant sein könnten (beispielsweise Vereinstätigkeit, Bloggen etc.)
- Ehrenamtliches Engagement (wie unter anderem Freiwilligenarbeit und Jugendgruppenleitung)
Tipps für Schulabgänger ohne Berufserfahrung
Viele Jugendliche haben verständlicherweise noch keine lange Berufserfahrung – und das ist auch völlig normal. Stattdessen lassen sich folgende Alternativen nutzen:
1. Projekte und Schulaktivitäten
- Teilnahme an Wettbewerben (zum Beispiel „Jugend forscht“, Debattierclub etc.)
- Verschiedene Schulprojekte (Organisation von Veranstaltungen, Schülerzeitung oder Jahrbuchgestaltung)
2. Ehrenamt und Nebenengagement
- Mitgliedschaft in Vereinen, Jugendgruppen oder Hilfsorganisationen
- Selbstständige Tätigkeiten (beispielsweise Nachhilfe geben oder Babysitten)
3. Soft Skills betonen
- Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft
- Erfahrungen aus Gruppenarbeiten oder Präsentationen darstellen
Do’s & Don’ts beim Lebenslauf schreiben
Do’s:
Klar und präzise formulieren: Keine langen Fließtexte, sondern stichpunktartige Aufzählungen.
Maximal 1 bis 2 Seiten: Als Berufseinsteiger reicht meistens eine DIN A4-Seite aus.
Aktuell halten: Immer das neueste Praktikum oder den letzten Schulabschluss zuerst nennen.
Professionelles Layout: Saubere Schrift (wie Arial oder Calibri) sowie ausreichend Zeilenabstand.
Don’ts:
Unwichtige Details: Private Hobbys wie „Netflix schauen“ sind irrelevant und werden von Personalern nicht gerne gesehen.
Lücken verschleiern: Eine Pause kurz und plausibel erklären (zum Beispiel „Auslandsaufenthalt“) statt sie zu verheimlichen.
Rechtschreibfehler: Immer Korrekturlesen (lassen) – beispielsweise von den Eltern oder einem Lehrer.
Vorlagen und praktische Beispiele zur Orientierung
Wer einen Lebenslauf erstellen möchte, findet in praktischen Vorlagen aus dem Internet eine hilfreiche Unterstützung. Zusätzlich wird hier gezeigt, wie sich ein Lebenslauf aufbauen lässt:
Beispiel-Aufbau:
Max Mustermann
Musterstraße 123, 10115 Berlin
E-Mail: max.mustermann@email.de | Tel.: 0123-456789
Schulbildung
2021–2024 | Abitur, Muster-Gymnasium Berlin
- Schwerpunkt: Mathematik und Englisch
- Projekt: Organisation des Schulfests 2023
Praktika
2023 | 2-wöchiges Praktikum bei Muster GmbH (Büroorganisation)
Kenntnisse
- Englisch (fließend), Spanisch (Grundkenntnisse)
- MS Office (Word, Excel, PowerPoint)
Interessen
- Fußball im Verein, Fotografie, ehrenamtliche Nachhilfe
Mit einem professionellen Lebenslauf zum nächsten Kapitel
Das Wichtigste vorab: Ein guter Lebenslauf muss nicht unnötig kompliziert sein. Besonders als Berufseinsteiger kommt es stattdessen vor allem auf Klarheit und Relevanz an. Wer schulische Leistungen, Praktika und persönliche Stärken gezielt präsentiert, kann auch ohne Berufserfahrung überzeugen. Vorlagen eignen sich zur Orientierung und helfen dabei, Struktur und Formulierungen sicher umzusetzen. Ein sorgfältiges Layout unterstreicht den professionellen Eindruck und schafft beste Voraussetzungen für einen gelungenen Einstieg ins Berufsleben.









