Verbesserung der Leitsysteme an Schulen für mehr Sicherheit
Schüler sollen sich an ihrer Schule stets wohl und sicher fühlen können. Durch die Pandemie wurde noch einmal sehr deutlich, dass die Schule ein Ort ist, an dem viele Menschen gleichzeitig zusammenkommen. In Ausnahmesituationen kann es passieren, dass es weniger geregelt zugeht und Verunsicherungen auftreten. Die Schule muss ein sicherer Ort bleiben. Elternverbände und Schulbetreiber müssen gemeinsam an Konzepten für Verbesserungen arbeiten.
Die Pandemie und zusätzliche Kennzeichnungen
Die konkrete Situation während der Pandemie hat nicht nur die Schüler selbst verunsichert, sondern fast genauso stark auch viele Schulleitungen. Für die besondere Lage gab es keine vorbereiteten Konzepte oder erprobte Verhaltensanweisungen. Eltern, Lehrer und Schüler mussten gleichermaßen auf Nachrichten und die neuen Schutzmaßnahmen achten. Zu einer besonderen Herausforderung wurden die Zeiten, in denen Präsenzunterricht stattfand, aber in der Schule Abstand zueinander gehalten werden musste. Ein Knackpunkt dabei war, die Schüler auf Laufrichtungen einzustellen. Bestimmte Türen wurden zu reinen Eingangstüren erklärt, andere dagegen zu reinen Ausgangstüren. Dadurch sollte verhindert werden, dass hineinkommende Menschen sich bei herauskommenden Menschen noch anstecken, obwohl sie zu keiner Zeit zusammen anwesend sein mussten. In manchen Objekten wurden mit farbigem Gewebeband Markierungen auf die Flurböden geklebt. Dasselbe wurde mancherorts sogar auf den Schulhöfen praktiziert. In dieser Zeit ist deutlich geworden, dass zwar regelmäßig mit Probealarmen eine geordnete Evakuierung trainiert wurde, aber Schulen nicht darauf eingerichtet sind, kurzfristig notwendige Hinweisschilder professionell aufzustellen.
Infoständer für Notsituationen
Es gibt Ideen, die Schulen in Niedersachsen grundsätzlich mit Infoständern für Notsituationen auszustatten. Es kann jederzeit vorkommen, dass Menschenströme in Schulgebäuden und auf Schulgeländen plötzlich oder geplant kanalisiert werden müssen. Schüler kennen spätestens nach einer Einführungszeit fast jeden Winkel auf dem Schulgelände. Eltern, Rettungskräfte und andere Besucher können dagegen leicht die Orientierung verlieren. Ein gut beschildertes Gebäudeinneres unterstreicht bei Schulfesten, Zeugnisausgaben von Abschlusszeugnissen mit Anwesenheit der Eltern, Theateraufführungen und dergleichen ein Willkommensgefühl. Begleitinformationen zur Schule, zum Abitur oder zur Theater-AG können als Flyer Schülern und Besuchern angeboten werden. In Notsituationen können die dann vorhandenen Infoständer genutzt werden, um rasch ein temporäres Leitsystem in den Gebäuden zu installieren. Wenn Turnhallen zu Notunterkünften umfunktioniert werden müssen oder wegen einer Bombenentschärfung die Anwohner evakuiert und in Schulhallen gebracht werden müssen, kann mit vorhandenem Equipment sehr schnell die vorübergehende, neue Nutzungsordnung visuell dargestellt werden. Bei Probealarmen kann geübt werden, ob Evakuierungshelfer durch vorbereitete und in Nischen bereitstehende Aufsteller entlastet werden können.
Mehr Aufmerksamkeit für Schülerprojekte
In vielen Schulen in Niedersachsen gibt es interessante Schülerprojekte. Die Biologie-AG betreibt zu Lehrzwecken eine kleine Imkerei, parallel werden Wildbienenhotels in den Grünflächen aufgestellt. Die Nerds programmieren zwei Stunden pro Woche an ihrer eigenen Vokabellern-App und in der Literatur-AG werden mittelalterliche Schriften professionell digitalisiert und dann ausgewertet. Diese Projekte sind in Wirklichkeit große Gemeinschaftsprojekte der gesamten Schule und können sich zu deren Aushängeschild entwickeln. Im Schulalltag bekommen aber viele Mitschüler gar nicht richtig etwas von diesen besonderen Projekten mit, weil sie zu stark hinter verschlossenen Türen geschehen. Wenn die ersten Bienen schlüpfen werden, erfahren das alle Schüler der Schule durch den Aufsteller im Eingangsbereich. Der Sprintplan für die App-Programmierung wird immer jede erste Woche im Monat auf einem Infoständer vor der Milchküche veröffentlicht. So geraten diese Informationen in das Blickfeld von Schülern und Besuchern. Alle Aufsteller können sich durch wenige Handgriffe und vorbereitete Einlagen zu Notschildern umfunktionieren lassen. Mehr Aufmerksamkeit im Schulalltag und in der Not.