Medienkompetenz vermitteln – in der Schule und zu Hause
Social Media ist einer der Hauptkanäle der Kommunikation geworden. Auch Kinder nutzen Instagram, TikTok und Co. gerne und intensiv. Der richtige Umgang mit den neuen Medien muss aber erst erlernt werden. Hilfestellung können Lehrer, Eltern und Großeltern bieten.
Wie Kinder den Umgang mit Social Media erlernen
Für die Teilnahme am sozialen Leben sollten Kindern die sozialen Medien nicht verwehrt werden. Aufgrund fehlender Bewertungsmaßstäbe und Unkenntnis sind sie aber nicht von allein in der Lage, sich kritisch mit dem Medienangebot im Internet auseinanderzusetzen. Es ist Aufgabe der Schule sowie der Eltern und des weiteren sozialen Umfelds, den Kindern die notwendigen Werkzeuge dafür an die Hand zu geben.
Medienbildung in der Schule
Digitale Bildung sollte vermehrt auch in der Schule stattfinden. Denn auch dort spielt das Internet im Unterrichtsgeschehen eine immer wichtigere Rolle. Schließlich ist es eine scheinbar unbegrenzte Datenbank voller Wissen, die sich hervorragend für die Recherche eignet. So gibt es zahlreiche spannende Erklärvideos zu geschichtlichen, wissenschaftlichen und anderen Themen, interaktive Lernseiten, Online-Wörterbücher zu Fremdsprachen und vieles mehr. Lehrer können die Kinder gezielt an Informationsquellen heranführen und ihnen die Möglichkeiten des Internets aufzeigen. Gleichzeitig gilt es im Unterricht zu erarbeiten, was eine verlässliche Quelle ausmacht und woran man Fake News erkennt.
Die Chancen von Social Media
Einen nicht unerheblichen Teil des World Wide Webs machen die sozialen Medien aus. Sie dienen der Kommunikation zwischen den Kindern und können soziale Kontakte verstärken. Schüler können auch noch nach dem Unterricht leicht und kostenlos miteinander kommunizieren, was beispielsweise das gemeinsame Lernen erleichtert. Darüber hinaus bietet Social Media viele weitere Chancen, wie zum Beispiel:
- Identitätsbildung: Kinder kommen in Kontakt mit Gleichgesinnten und können sich austauschen. Sie finden ihre Peergroup viel schneller.
- Kreativitätssteigerung: Soziale Medien bieten meist ein eigenes Profil, das Kinder liebevoll gestalten können. Texte, Fotos und Bilder lassen sich auf künstlerische Art und Weise zusammenstellen.
- Inspirationsquelle: Kinder und Jugendliche können Soziale Medien nutzen, um sich motivieren und inspirieren lassen, um beispielsweise an einem Sport-Event teilzunehmen, mehr für die Schule zu lernen oder sich anders zu engagieren.
Lehrer helfen ihren Schülern dabei, das Potenzial von Social Media voll auszuschöpfen, indem sie ihnen einen konstruktiven und kritischen Umgang vermitteln. Zielsetzung ist es, dass Kinder auf Inhalte, die strafrechtlich bedenklich oder nicht altersgerecht sind, angemessen reagieren, indem sie sich der Situation entziehen und Hilfe suchen. Gleichzeitig gehört zur Medienbildung in der Schule, dass die Kinder lernen, sparsam mit ihren Daten umzugehen und diese nicht fahrlässig überall zu hinterlassen. Lehrer, die nach Anregungen für die Umsetzung von Medienbildung im Unterricht suchen, können dafür den Orientierungsrahmen Medienbildung in der Schule für das Land Niedersachsen nutzen.
Medienerziehung im privaten Umfeld
Eltern sollten die Medienerziehung ihrer Kinder nicht allein in die Hände der Lehrer legen, sondern sich auch selbst weitreichend mit dem Thema zu beschäftigen. Denn um den Kindern einen kompetenten und gewissenhaftenUmgang mit den sozialen Medien zu vermitteln, müssen die Erwachsenen selbst lernen, welche Risiken und Chancen das Web 2.0 mit sich bringt. Mögliche Gefahren sind beispielsweise diese
- Belästigung
- Cybermobbing
- Hasskommentare
- Datendiebstahl
- Abhängigkeit
- Fake News
Wenn die Kinder viel Zeit bei den Großeltern verbringen, sollten diese ebenfalls auf die Bedrohungen im Internet sensibilisiert werden und sich über die verschiedenen Social Media Plattformen informieren.
Wie Eltern ihren Kindern helfen können
Sofern die Kinder alt genug sind, können Eltern auf die Gefahren im Gespräch hinweisen. Dabei ist es wichtig, den Nachwuchs nicht nur über mögliche Bedrohungen zu informieren, sondern ihm auch immer Hilfe anzubieten. Darüber hinaus sollten verbindliche Regeln vereinbart werden, die für die Nutzung ausgewählter Social-Media-Plattformen als Voraussetzung gelten. Beispielsweise kann gemeinsam mit dem Kind festgelegt werden, welche Privatsphäre-Einstellungen ausgewählt werden sollten und welche Inhalte veröffentlicht werden dürfen.
Wer seine Kinder an die Hand nimmt und stets Gesprächsbereitschaft signalisiert, kann sie effektiv dabei unterstützen, sich sicher und vorsichtig im Netz zu bewegen. Darüber hinaus sollten Eltern immer ein Auge darauf behalten, was bei den Kindern gerade im Trend liegt. So lassen sich neue Gefahrenquellen meist frühzeitig erkennen.