Schulische und berufliche Bildung 2022: Auswirkung des Bildungsstands auf die Erwerbstätigkeit in Niedersachsen
Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, verfügten im Jahr 2022 in Niedersachsen die meisten Menschen mit einem allgemeinen Schulabschluss über die Hochschul- bzw. Fachhochschulreife (37,7%). Ein Drittel hatte einen Realschul- und 27,4% hatten einen Hauptschulabschluss. Insbesondere die jüngeren Altersjahrgänge schlossen ihre Schulzeit mit höherwertigen Abschlüssen ab. So verließen 51,9% der 25- bis 45-Jährigen die Schule mit der Hochschul- bzw. Fachhochschulreife, bei den 15- bis 25-Jährigen waren es bereits 49,1%. Personen ab 65 Jahren hatten hingegen seltener die Hochschulreife (21,6%) und deutlich häufiger einen Hauptschulabschluss (52,6%).
Das Abitur und die Fachhochschulreife ermöglichen ohne Umwege das Studium an einer Hochschule bzw. Fachhochschule. Über einen akademischen Abschluss verfügte ein Viertel (24,8%) der niedersächsischen Bevölkerung mit beruflichem Bildungsabschluss, die meisten hatten jedoch eine Lehre oder Berufsausbildung abgeschlossen (60,5%). Hier zeigt sich das gleiche Bild wie bei den schulischen Abschlüssen: Personen zwischen 25 und 45 Jahren hatten deutlich häufiger (34,5%) einen akademischen Abschluss als Personen ab 65 Jahren (19,3%).
Schulische und berufliche Bildungsabschlüsse haben einen starken Einfluss auf die spätere Erwerbstätigkeit. So hatte jede bzw. jeder zehnte Erwerbslose keinen Schulabschluss und nahezu die Hälfte (46,7%) keinen beruflichen Bildungsabschluss. Im Vergleich dazu hatten nur 3,6% der Erwerbstätigen keinen Schulabschluss und 23,9% keinen beruflichen Bildungsabschluss.
Erwerbstätige waren in Niedersachsen zum weitaus größten Teil abhängig beschäftigt (91,7%). Selbstständig war im Jahr 2022 nur etwa jede bzw. jeder zwölfte Erwerbstätige (7,8%). Dabei waren Personen mit einer Berufsausbildung oder Lehre im Durchschnitt nur etwa halb so häufig selbstständig (5,8%) wie Personen mit einem akademischen Abschluss (11,4%). Den höchsten Anteil Selbstständiger gab es unter Personen mit Promotion (z. B. Ärztinnen und Ärzte, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte), von denen nahezu ein Viertel (24,1%) unabhängig beschäftigt arbeitete.
Pressemeldung von LSN